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Generalstreik am Brüsseler Flughafen: Vollständige Stilllegung am 25. Juni 2025
Am 25. Juni 2025 herrscht Stillstand in Belgiens Luftraum: Ein landesweiter Generalstreik legt beide Hauptflughäfen komplett lahm. 75.000 Passagiere sind betroffen, Brussels Airlines rechnet mit 4 Millionen Euro Verlust an nur einem Tag.
Am Mittwoch, dem 25. Juni 2025, steht der Flugverkehr in Belgien still. Die belgischen Gewerkschaften FGTB, CSC und CGSLB haben zu einem landesweiten Generalstreik aufgerufen, der erhebliche Auswirkungen auf die Luftfahrt haben wird. Dieser Streik richtet sich gegen die Reformpläne der sogenannten "Arizona-Koalition" unter Premierminister Bart De Wever (N-VA).
Die neue belgische Regierung, die aus fünf Parteien besteht - N-VA, CD&V, Vooruit, MR und Les Engagés - hat ein ambitioniertes Reformpaket vorgelegt, das 23 Milliarden Euro einsparen soll. Die Gewerkschaften kritisieren insbesondere die geplanten Rentenreformen, nach denen Beschäftigte "für eine geringere Rente länger arbeiten müssen". Zusätzlich beklagen sie verschärfte Bedingungen bei Krankheit und Arbeitslosigkeit sowie eine Aushöhlung des Beamtenstatus.
Auswirkungen auf den Flugverkehr
Flughafen Brüssel-Zaventem: Komplette Stilllegung
Der Flughafen Brüssel-Zaventem wird am 25. Juni alle abfliegenden Passagierflüge streichen. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem der externe Sicherheitsdienstleister G4S mitteilte, dass keine Sicherheitskräfte zur Verfügung stehen würden. G4S beschäftigt rund 900 Vollzeitmitarbeiter am Flughafen Brüssel, darunter Sicherheitsbeamte, Vertragsmitarbeiter und Ausbilder.
Auch einige ankommende Flüge werden voraussichtlich betroffen sein. Der Flughafen rät allen Passagieren dringend, an diesem Tag nicht zum Flughafen zu kommen. Ursprünglich waren für den 25. Juni 75.000 Passagiere eingeplant.
Flughafen Charleroi: Totaler Stillstand
Der Flughafen Charleroi wird am 25. Juni alle Flugverbindungen - sowohl Abflüge als auch Ankünfte - streichen . Dies ist eine noch drastischere Maßnahme als am Flughafen Brüssel, wo zumindest einige Landungen möglicherweise stattfinden könnten.
Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Airlines
Brussels Airlines: Millionenschwere Verluste
Brussels Airlines, die am Flughafen Brüssel ansässige Lufthansa-Tochter, verzeichnet bereits erhebliche finanzielle Einbußen durch die anhaltenden Streiks. Die Fluggesellschaft berichtete von einem operativen Verlust von 53 Millionen Euro im ersten Quartal 2025.
Die drei nationalen Streiks im ersten Quartal 2025 kosteten Brussels Airlines bereits geschätzte 5 Millionen Euro. Für den Streik am 25. Juni rechnet die Airline mit weiteren 4 Millionen Euro Verlust. Seit Jahresbeginn haben Streiks die Reisepläne von 180.000 Passagieren durchkreuzt und Verluste von 100 Millionen Euro verursacht.
CEO Dorothea von Boxberg äußerte ihr Unverständnis: "Die landesweiten Proteste haben uns bereits acht Millionen Euro gekostet, obwohl bisher keiner unserer Mitarbeiter gestreikt hat".
Weitere betroffene Airlines
Neben Brussels Airlines sind auch andere Fluggesellschaften betroffen, darunter Air Canada, Delta, United, British Airways, Qatar Airways, Ryanair, TAP Air Portugal und SAS. Bei früheren Streiks musste Ryanair am Flughafen Charleroi bereits 127 Flüge über drei Tage streichen.
Flughafeninfrastruktur und Sicherheit
Flughafen Brüssel-Zaventem im Detail
Der Flughafen Brüssel-Zaventem (IATA: BRU, ICAO: EBBR) ist der größte Flughafen Belgiens und liegt zwölf Kilometer nordöstlich der belgischen Hauptstadt. Im Jahr 2024 fertigte er 23,6 Millionen Passagiere ab, was einem Anstieg von 6,4% gegenüber 2023 entspricht.
Der Flughafen verfügt über moderne Sicherheitsanlagen mit Walk-Through Metal Detectors (WTMD) und Gepäckscannern . Brussels Airlines und andere Lufthansa-Gruppe-Airlines nutzen Terminal 1. Der Flughafen bietet auch Self-Service-Check-in-Optionen und Self Bag Drop Service.
Sicherheitsherausforderungen
Europäische Inspektionen haben kürzlich erhebliche Sicherheitsmängel an beiden belgischen Flughäfen aufgedeckt. Am Flughafen Charleroi versagten Sicherheitskräfte bei sieben von acht unangekündigten Kontrollen. Diese Probleme verstärken die Bedeutung des Sicherheitspersonals, dessen Ausfall den Streik besonders wirkungsvoll macht.
G4S, der Hauptsicherheitsdienstleister, suchte zuletzt 75 neue Sicherheitskräfte für die Sommersaison und bot einen Bonus von 1.000 Euro für neue Mitarbeiter.
Öffentlicher Verkehr und Anreise
Der Streik wird auch erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr haben. Die belgischen Eisenbahnen NMBS/SNCB und die Busgesellschaft De Lijn werden ihre Dienste reduzieren oder ganz einstellen. Dies erschwert die Anreise zum Flughafen zusätzlich, selbst wenn einzelne Flüge stattfinden sollten.
Der Flughafen Brüssel ist normalerweise gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden, mit einem Bahnhof im Untergeschoss des Flughafens, von dem mehrmals pro Stunde Züge nach Brüssel und Löwen fahren.
Empfehlungen für Reisende
Passagiere mit geplanten Flügen am 25. Juni sollten:
Sich frühzeitig bei ihrer Fluggesellschaft über den Flugstatus informieren
Nicht zum Flughafen kommen, es sei denn, ihr Flug ist ausdrücklich bestätigt
Umbuchungen oder Rückerstattungen über ihre Airline beantragen
Alternative Reisedaten oder Abflughäfen in Betracht ziehen
Ihre Fluggastrechte prüfen, da EU-Vorschriften Entschädigungen bei Streiks vorsehen können
Die Fluggesellschaften werden betroffene Passagiere direkt per E-Mail kontaktieren und Optionen für Umbuchungen oder Rückerstattungen anbieten.
Ausblick
Der Streik am 25. Juni fällt auf den Beginn der Sommerferien in Flandern, was die Auswirkungen auf Urlaubsreisende verstärkt. Die politische Situation in Belgien bleibt angespannt, da die Arizona-Koalition ihre Reformpläne trotz des Widerstands der Gewerkschaften durchsetzen möchte.
Ob weitere Streiks folgen werden, hängt von den Verhandlungen zwischen Regierung und Sozialpartnern ab. Die belgische Luftfahrtindustrie hofft auf eine schnelle Lösung des Konflikts, um weitere Millionenverluste zu vermeiden
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