
Jedes Jahr verunglücken zahlreiche deutsche Wanderer in den Alpen tödlich. Erschreckende Statistiken aus 2024 zeigen einen dramatischen Anstieg: Erfahre, welche Hauptursachen hinter den Unfällen stecken und welche Regionen besonders gefährlich sind.
Die Alpen zählen zu den beliebtesten Wanderzielen für deutsche Urlauber. Doch aktuelle Zahlen für 2024 zeigen ein besorgniserregendes Bild: Tödliche Wanderunfälle in den Alpen nehmen drastisch zu, wobei deutsche Bergsportler in den alpinen Regionen Österreichs, der Schweiz und Deutschlands überdurchschnittlich häufig betroffen sind.
Dramatischer Anstieg der Unfallzahlen
Die Unfallstatistik Wandern Alpenländer zeigt alarmierende Trends: In Österreich verzeichnete das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) insgesamt 309 Todesfälle in den Bergen – ein alarmierender Anstieg um etwa 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 85 Todesopfern (28 Prozent) stellen deutsche Wanderer nach Österreichern selbst die zweitgrößte Gruppe unter den Verunglückten.
Die Schweizer Berge forderten 2024 insgesamt 111 Menschenleben, wobei fast die Hälfte der tödlich Verunglückten ausländischer Herkunft war – viele davon aus Deutschland. Dies stellt den zweithöchsten Wert der letzten Jahre dar.
Auch in den bayerischen Alpen sieht die Situation nicht besser aus: Bis August 2024 kamen bereits 35 Menschen durch Bergunfälle ums Leben – deutlich mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit 21 Todesfällen. Besonders häufig wurden Wanderer tödlich verunglückt Zugspitze, wo allein sechs Menschen ihr Leben verloren.
Häufigste Todesursachen beim Wandern
Die Unfallstatistiken zeigen mehrere dominante Todesursachen bei Bergunfällen:
Bergunfälle durch Herz-Kreislauf-Versagen: In Österreich die häufigste Todesursache, besonders bei älteren Wanderern
Abstürze und Stürze: In der Schweiz mit 78 Todesfällen die häufigste Unfallursache
Lawinenunfälle beim Wandern Schweiz: 19 Menschen verloren hier ihr Leben durch Lawinen
Orientierungslosigkeit beim Bergwandern: Verirrungen führten ebenfalls zu mehreren Todesfällen
Gefährliche Wanderwege in den Alpen
Bestimmte Regionen weisen ein besonders hohes Unfallrisiko auf:
Deutschland: Die Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen und der Watzmann verzeichneten mehrere tödliche Unfälle
Schweiz: Die Walliser Alpen (39 Prozent), Bündner Alpen (21 Prozent) und Berner Alpen (14 Prozent) sind Unfallschwerpunkte
Österreich: Tirol ist mit Abstand die Region mit den meisten Bergunfällen
Die gefährlichen Regionen für Wanderer in Deutschland Österreich Schweiz sind oft durch besondere topografische Merkmale gekennzeichnet: steile Abhänge, exponierte Grate und plötzliche Wetterveränderungen.
Unfälle durch Selbstüberschätzung beim Wandern
Experten der Bergrettungen betonen, dass bei vielen Unfällen die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten eine entscheidende Rolle spielt. "Wanderer unterschätzen oft die Schwierigkeit des Terrains oder überschätzen ihre Kondition", so ein Sprecher des Deutschen Alpenvereins.
Nach Einschätzung von Fachleuten könnten bis zu 73 Prozent der Unfälle durch bessere Vorbereitung, angemessene Ausrüstung und eine realistische Selbsteinschätzung vermieden werden. Besonders wichtig: Notfallausrüstung für alpine Wanderungen und gründliche Tourenplanung.
Ausführliche Informationen zu Sicherheitsmaßnahmen und Prävention findest du in unserem umfassenden Ratgeber "Sicher wandern in den Alpen: So vermeidest du Risiken und genießt die Berge"
Der Wetterumschwung Gefahr beim Wandern
Neben den klassischen Gefahren spielt der Klimawandel eine zunehmend wichtige Rolle. In Südtirol wurden 30 Prozent mehr Steinschläge seit dem Jahr 2000 registriert. Permafrostschmelze und instabile Moränen stellen insbesondere in Regionen über 2.500 Metern Höhe eine wachsende Gefahr dar.
Allein im Juli 2024 wurden in den Bündner Alpen vier Todesfälle durch Felsstürze registriert – ein klares Zeichen für die veränderten Bedingungen in den Bergen. Wanderer sollten sich daher unbedingt über aktuelle Bedingungen informieren und Sicherheitsmaßnahmen beim Wandern in den Bergen strikt beachten.
Dieser Artikel wurde am 11. April 2025 veröffentlicht und basiert auf den aktuellsten verfügbaren Unfallstatistiken der alpinen Sicherheitsorganisationen. Für detaillierte Sicherheitshinweise und Präventionsmaßnahmen besuche unseren Ratgeber zum sicheren Wandern in den Alpen.
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