Reisefieber ist dieses kribbelnde Gefühl, das dich ein paar Tage vor dem Urlaub nicht mehr loslässt. Du checkst zum dritten Mal deine Packliste, googelst nochmal das Wetter am Zielort und kannst nachts kaum schlafen. Diese Mischung aus Aufregung und leichter Nervosität kennen die meisten Reisenden – und sie ist völlig normal. Was genau dahintersteckt und wie du am besten damit umgehst, erfährst du hier.
Was versteht man unter Reisefieber?
Unter Reisefieber versteht man keine echte Krankheit, sondern einen emotionalen Zustand kurz vor einer bevorstehenden Reise. Es ist diese besondere innere Unruhe, die zwischen freudiger Erwartung und leichtem Stress pendelt. Dein Kopf ist schon am Strand oder in den Bergen, während dein Körper noch daheim die Koffer packt.
Manche Menschen erleben es intensiver als andere. Während die einen schon Wochen vorher aufgeregt sind, bleiben andere bis zum Abflugtag entspannt. Beides ist okay. Das Reisefieber unterscheidet sich übrigens vom Fernweh: Fernweh ist das langanhaltende Verlangen nach fernen Orten, während Reisefieber konkret vor einer geplanten Reise auftritt.
Typische Reisefieber Symptome erkennen
Die Symptome von Reisefieber zeigen sich auf verschiedene Arten. Körperlich merkst du vielleicht Herzklopfen, wenn du an die Reise denkst, oder deine Hände werden leicht schwitzig beim Kofferpacken. Einige Menschen berichten von Bauchkribbeln oder sogar leichten Magen-Darm-Beschwerden. Muskelanspannungen und Kopfschmerzen können ebenfalls auftreten.
Mental äußert sich die Aufregung oft durch Schlaflosigkeit in den Nächten vor der Abreise. Du grübelst über Details nach, läufst gedanklich nochmal alle Vorbereitungen durch oder machst dir Sorgen, ob du auch nichts vergessen hast. Diese innere Unruhe ist ein klassisches Zeichen. Manche werden auch etwas gereizter oder unkonzentrierter als sonst – der Kopf ist eben schon auf Reisen.
Reisefieber bei Kindern richtig deuten
Bei Kindern zeigt sich Reisefieber oft deutlicher als bei Erwachsenen. Sie werden quengeliger, schlafen schlechter oder klammern mehr als gewöhnlich. Manche Kinder sind besonders aufgedreht und können kaum stillsitzen, andere werden eher ängstlich und unsicher. Weinen ohne erkennbaren Grund oder häufigeres "Wann geht's endlich los?" sind typische Anzeichen.
Was hilft? Vertraute Rituale beibehalten, Lieblingskuscheltiere einpacken lassen und in ruhigen Momenten über die bevorstehende Reise sprechen. Erkläre kindgerecht, was euch erwartet, und lass sie bei Vorbereitungen mithelfen – das gibt Sicherheit. Körperkontakt wie Umarmungen wirkt oft Wunder bei nervösen Kids.
Unterwegs mit Reisefieber: So gehst du damit um
Auch unterwegs kann die Reisefieber-Aufregung noch nachwirken. Besonders in den ersten Reisetagen bist du vielleicht empfindlicher gegenüber Stress oder reagierst stärker auf ungewohnte Situationen. Der Zeitdruck am Flughafen fühlt sich hektischer an, die fremde Umgebung fordert mehr Energie als gedacht.
Bewusste Entspannungstechniken helfen enorm: Tiefe Bauchatmung beim Warten im Gate, kurze Dehnübungen nach der Ankunft oder eine Mini-Meditation im Hotelzimmer. Plane bewusst Ruhepausen ein, statt direkt ins volle Programm zu starten. Progressive Muskelentspannung funktioniert sogar im Flugzeug – einfach einzelne Muskelgruppen für einige Sekunden anspannen und wieder lockerlassen.
Praktische Strategien gegen die Aufregung
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Pack deinen Koffer rechtzeitig, nicht erst in der Nacht vor der Abreise. Erstelle eine Checkliste und hake Punkte ab – das schafft Struktur und beruhigt. Informiere dich über dein Reiseziel, aber verfalle nicht in stundenlanges Recherchieren, das kann die Nervosität verstärken.
Setze realistische Erwartungen. Nicht jeder Urlaub wird perfekt, und das ist okay. Sprich mit deinen Mitreisenden über eventuelle Bedenken – oft merkst du dann, dass andere ähnlich fühlen. Ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung in den Tagen vor der Abreise stärken dich zusätzlich. Fokussiere dich auf die positiven Aspekte: das Abenteuer, die Erholung oder die Zeit mit Lieben.
Wann solltest du Hilfe suchen?
In den meisten Fällen ist Reisefieber harmlos und verschwindet, sobald die Reise begonnen hat. Wenn die Symptome aber sehr stark werden oder dich massiv im Alltag beeinträchtigen, ist Vorsicht geboten. Starke Ängste, Panikattacken oder anhaltendes Herzrasen solltest du ernst nehmen. Auch wenn Schlaflosigkeit über Wochen anhält oder körperliche Beschwerden nicht nachlassen, kann ein Gespräch mit einem Arzt sinnvoll sein.
Übrigens: Verwechsle Reisefieber nicht mit Reisekrankheit. Reisekrankheit ist eine physische Reaktion auf Bewegungen während der Fahrt und zeigt sich durch Übelkeit, Schwindel und Erbrechen – das hat nichts mit der emotionalen Aufregung vor der Reise zu tun.
Bist du bereit für deine nächste Reise? Mit diesen Tipps kannst du dein Reisefieber in positive Energie umwandeln. Schau dir auch unsere Packlisten-Guides an oder entdecke Entspannungstechniken für unterwegs. Gute Reise!