Was ist Crêpe Suzette? Die flambierte französische Dessert-Legende
Crêpe Suzette ist eine klassische französische Süßspeise aus dünnen Crêpes in Orangenlikör-Sauce, die traditionell flambiert wird.
Crêpe Suzette ist eine klassische französische Süßspeise, die in jedem gehobenen Restaurant für theatralische Momente sorgt. Wenn der Kellner die Pfanne schwenkt und die blaue Flamme aufsteigt, wird aus einem einfachen Dessert ein echtes Erlebnis. Die dünnen Crêpes werden in einer aromatischen Sauce aus Butter, Zucker, frischem Orangensaft und edlem Orangenlikör getränkt und zum krönenden Abschluss flambiert.
Was diese Süßspeise so besonders macht, ist die Kombination aus Einfachheit und Eleganz. Die Basis bilden normale Crêpes, wie du sie vielleicht schon aus der Bretagne kennst. Durch die karamellisierte Orangensauce und das Flambieren entsteht aber eine komplexe Geschmackswelt aus süßen, fruchtigen und leicht bitteren Noten. Der verbrennende Alkohol hinterlässt einen dezenten Hauch von Orangenlikör, ohne aufdringlich zu wirken.
Die Entstehungsgeschichte der Crêpe Suzette
Die Legende besagt, dass Crêpe Suzette durch einen glücklichen Zufall entstand. Im Jahr 1896 arbeitete der junge Kochlehrling Henri Charpentier im renommierten Café de Paris in Monte Carlo. Als er gerade dabei war, Crêpes für den Prince of Wales zuzubereiten, geriet versehentlich Orangenlikör in die heiße Pfanne und entzündete sich. Statt in Panik zu verfallen, servierte Charpentier das flambierte Ergebnis – und der Prinz war begeistert.
Das Dessert wurde nach Suzette benannt, der jungen Begleiterin des Prinzen. Ob diese Geschichte der Wahrheit entspricht, lässt sich heute nicht mehr eindeutig belegen. Mehrere französische Köche beanspruchen die Erfindung für sich. Fest steht aber: Spätestens um die Jahrhundertwende eroberte die flambierte Crêpe die Speisekarten gehobener Restaurants in ganz Europa.
Vom Zufallsprodukt zum Klassiker
In den 1920er und 1930er Jahren entwickelte sich Crêpe Suzette zum absoluten Must-have in französischen Restaurants. Das theatralische Flambieren am Tisch wurde zum festen Bestandteil des Rituals. Besonders in Paris, Nizza und an der Côte d'Azur galt das Dessert als Höhepunkt eines gelungenen Abends. Heute findest du es in traditionellen französischen Restaurants weltweit – von New York über London bis Tokio.
So werden Crêpes Suzette zubereitet
Die Zubereitung beginnt mit einem klassischen Crêpe-Teig aus Mehl, Eiern, Milch und geschmolzener Butter. Der Teig sollte mindestens 30 Minuten ruhen, damit die Crêpes später schön dünn und zart werden. In einer beschichteten Pfanne bäckst du die Crêpes goldgelb aus – sie sollten nicht zu dick sein, etwa 2-3 mm sind ideal.
Das Herzstück ist die Suzette-Sauce. Du karamellisierst Zucker in einer großen Pfanne, gibst Butter hinzu und lässt beides aufschäumen. Dann kommt frisch gepresster Orangensaft dazu, verfeinert mit etwas Zitrone und natürlich dem Abrieb von Bio-Orangen. Die Sauce köchelt einige Minuten, bis sie leicht eindickt. Jetzt folgt der Star: 3-4 Esslöffel hochwertiger Orangenlikör wie Cointreau oder Grand Marnier.
Das Flambieren – Spektakel mit Sicherheit
Die fertigen Crêpes werden in der Sauce gewendet und zu Vierteln gefaltet. Für das Flambieren erhitzt du eine kleine Menge Orangenlikör (mindestens 40% Alkohol) in einer Kelle. Mit einem langstieligen Streichholz entzündest du den Likör und gießt ihn vorsichtig über die Crêpes. Die blaue Flamme lodert kurz auf und erlischt von selbst, wenn der Alkohol verbrannt ist. Dieser Schritt verleiht dem Dessert nicht nur Dramatik, sondern auch eine dezente Karamellnote.
Wichtig beim Flambieren: Verwende nur kleine Mengen Likör und halte ausreichend Abstand. Die Pfanne sollte nicht randvoll sein, damit nichts überschwappt. Profis schwenken die Pfanne leicht, um die Flammen gleichmäßig zu verteilen. Für den Hausgebrauch reicht es aber, wenn du den Likör einfach vorsichtig darübergießt.
Crêpe Suzette in Frankreich erleben
Wenn du während deiner Frankreich-Reise authentische Crêpes Suzette genießen möchtest, lohnt sich ein Besuch in traditionellen Brasseries oder gehobenen Restaurants. In Paris findest du das Dessert auf vielen Karten – besonders in klassischen Häusern wie Le Grand Véfour oder La Tour d'Argent wird es noch am Tisch flambiert. An der Côte d'Azur, wo die Geschichte ihren Anfang nahm, gehört Crêpe Suzette quasi zum kulinarischen Pflichtprogramm.
Ein Geheimtipp sind kleine, familiengeführte Restaurants in Nizza oder Cannes, die das Dessert noch nach alter Schule zubereiten. Dort kostet eine Portion zwischen 12 und 18 Euro. In touristischen Gegenden kann der Preis auch mal 25 Euro erreichen – dann aber oft mit aufwendiger Inszenierung. Reserviere am besten vorher und frage nach, ob das Restaurant Crêpes Suzette am Tisch flambiert. Diese Show solltest du dir nicht entgehen lassen.
Tipps für die Bestellung im Restaurant
Crêpes Suzette werden klassischerweise für zwei Personen serviert, da die Zubereitung etwas aufwendiger ist. Du kannst aber auch eine einzelne Portion bestellen – sag dem Kellner einfach Bescheid. Die Crêpes kommen warm auf den Tisch, oft begleitet von einer Kugel Vanilleeis oder leicht geschlagener Sahne. Manche Restaurants servieren zusätzlich frische Orangenfilets als Garnitur.
Der passende Begleiter ist ein edler Dessertwein oder ein Glas Champagner. In Südfrankreich kombinieren viele den Klassiker mit einem eisgekühlten Muscat de Beaumes-de-Venise. Die süße, fruchtige Note des Weins harmoniert perfekt mit der Orangensauce. Wer es lieber alkoholfrei mag, kann zu einem starken Espresso greifen – der bildet einen schönen Kontrast zur Süße.
Wenn du Crêpe Suzette zu Hause nachkochen möchtest, findest du alle Zutaten in gut sortierten Supermärkten. Der einzige Knackpunkt ist der Orangenlikör – hier lohnt sich die Investition in eine gute Flasche Cointreau oder Grand Marnier. Billige Alternativen schmecken oft zu künstlich und verfälschen das Aroma. Mit etwas Übung gelingt dir das Flambieren auch in der eigenen Küche. Beginne mit kleinen Mengen und arbeite dich langsam vor, bis du dich sicher fühlst.
Häufig gestellte Fragen zu Crêpe Suzette
Crêpe Suzette ist ein klassisches französisches Dessert aus dünnen Crêpes in einer Sauce aus Butter, Zucker, Orangensaft und Orangenlikör. Die Besonderheit: Die Crêpes werden traditionell am Tisch flambiert, was ihnen eine leicht karamellisierte Note verleiht.
Der Legende nach entstand Crêpe Suzette 1896 durch einen Zufall im Café de Paris in Monte Carlo. Der Kochlehrling Henri Charpentier flambierte versehentlich Crêpes mit Orangenlikör für den Prince of Wales. Das Dessert wurde nach dessen Begleiterin Suzette benannt.
Cointreau gilt als klassische Wahl, da er klar und intensiv fruchtig ist. Grand Marnier ist ebenfalls hervorragend geeignet und verleiht eine etwas würzigere Note. Wichtig ist, dass der Likör mindestens 40% Alkohol hat, damit das Flambieren gut funktioniert.
Ja, du kannst den Orangenlikör einfach in die Sauce einrühren, ohne ihn anzuzünden. Der Geschmack ist ähnlich, allerdings fehlt dann die leichte Karamellnote und natürlich die spektakuläre Show. Die Crêpes schmecken trotzdem ausgezeichnet.
Die Crêpes werden in der Sauce gewendet und dann zu Vierteln gefaltet – einmal in der Mitte und dann noch einmal. So entsteht die klassische Dreiecksform. Anschließend werden sie fächerförmig in der Pfanne angeordnet und mit der Sauce übergossen.
Klassisch werden Crêpes Suzette pur oder mit einer Kugel Vanilleeis serviert. Auch leicht geschlagene Sahne, frische Orangenfilets oder ein Orangen-Sorbet passen hervorragend. Das Dessert ist aber auch ohne Beilagen vollkommen für sich.
In traditionellen Pariser Brasseries und gehobenen Restaurants wie Le Grand Véfour findest du das Dessert noch in klassischer Zubereitung. Auch an der Côte d'Azur, besonders in Nizza und Cannes, wird Crêpe Suzette in vielen Restaurants am Tisch flambiert.