
Resort Fee: Die versteckte Hotelgebühr erklärt
Eine Resort Fee ist eine zusätzliche Gebühr, die Hotels pro Nacht neben dem Zimmerpreis erheben und verschiedene Leistungen abdeckt.
Was ist eine Resort Fee und warum wird sie erhoben?
Resort Fee bezeichnet eine zusätzliche Gebühr, die viele Hotels und Resorts pro Zimmer und Nacht verlangen – unabhängig vom eigentlichen Zimmerpreis. Diese Gebühr erscheint oft erst beim Check-out oder während des Buchungsprozesses und kann zwischen 10 und 95 US-Dollar pro Nacht betragen. In Deutschland und Europa ist diese Praxis weniger verbreitet, während sie in den USA, besonders in Touristenhochburgen wie Las Vegas, Hawaii oder Miami, zum Standard gehört.
Hotels begründen die Erhebung einer Resort Fee damit, dass sie verschiedene Zusatzleistungen abdeckt, die früher einzeln berechnet wurden. Kritiker sehen darin jedoch eine Methode des "Drip Pricing" – also das schrittweise Aufdecken des Gesamtpreises, um in Preisvergleichen günstiger zu erscheinen. Die Federal Trade Commission (FTC) hat diese Praxis bereits als irreführend kritisiert, da Verbraucher den tatsächlichen Übernachtungspreis erst spät erfahren.
Entstehung und Verbreitung der Gebühr
Die Resort Fee entstand in den 1990er Jahren zunächst in exklusiven Strandresorts, verbreitete sich aber schnell auf Stadthotels und Business-Unterkünfte. Heute erheben etwa 40% aller US-Hotels diese Gebühr, wobei der Durchschnitt 2025 bei 35 USD pro Nacht liegt. In Las Vegas verlangen sogar 90% der Hotels am Strip eine Resort Fee, mit einem Durchschnitt von 40,04 USD – ein Anstieg von 11% gegenüber dem Vorjahr.
Typische Leistungen, die durch die Resort Fee abgedeckt sind
Die durch eine Resort Fee abgedeckten Leistungen variieren stark zwischen den Hotels, umfassen aber typischerweise eine Kombination aus digitalen Services, Freizeiteinrichtungen und Transportleistungen. Viele dieser Annehmlichkeiten waren früher kostenlos oder wurden separat berechnet, sind nun aber in der pauschalen Gebühr gebündelt.
Zu den häufigsten inkludierten Leistungen gehören WLAN-Zugang im gesamten Hotel, Zugang zum Fitnesscenter und Pool, lokale Telefongespräche, Zeitungen, Kaffee in der Lobby sowie Nutzung des Business Centers. Manche Hotels rechtfertigen die Gebühr auch mit Services wie Strandliegen, Handtüchern am Pool, Fahrradverleih oder Shuttleservice zu nahegelegenen Attraktionen.
WLAN und digitale Services
Der WLAN-Zugang ist die am häufigsten genannte Leistung bei Resort Fees. Ironischerweise bieten viele Budget-Hotels kostenloses Internet an, während Luxushotels es über die Resort Fee abrechnen. Neben Standard-WLAN umfasst dies oft Premium-Internetgeschwindigkeiten, Streaming-Dienste auf Zimmern oder digitale Zeitungsabonnements. Einige Hotels inkludieren auch kostenlose Druckservices oder unbegrenzten Zugang zu Business-Computern.
Freizeit- und Wellnessangebote
Viele Hotels rechtfertigen ihre Resort Fee mit dem Zugang zu Freizeiteinrichtungen. Dazu zählen nicht nur Pool und Fitnesscenter, sondern oft auch Yoga-Kurse, Tennisplätze, Golfplatz-Ermäßigungen oder geführte Aktivitäten. In Strandhotels sind Liegestühle, Sonnenschirme und Wassersportgeräte häufig inkludiert. Manche Resorts bieten sogar Spa-Guthaben oder Ermäßigungen auf Wellnessbehandlungen als Teil der Gebühr an.
Kosten und regionale Unterschiede der Resort Fee
Die Höhe der Resort Fee variiert erheblich je nach Destination, Hotelkategorie und Saison. Während Budget-Hotels oft 10-20 USD verlangen, können Luxusresorts bis zu 95 USD pro Nacht berechnen. Die teuersten Gebühren findest du in beliebten Urlaubszielen wie Hawaii (durchschnittlich 50 USD), gefolgt von Miami Beach (45 USD) und Las Vegas (40 USD).
In Las Vegas haben sich die Resort Fees zu einem besonders kontroversen Thema entwickelt. Hotels wie das Bellagio oder Aria verlangen mittlerweile 55 USD pro Nacht, während das Wynn sogar 65 USD berechnet. Diese Gebühren können bei einem einwöchigen Aufenthalt schnell 400-500 USD zusätzlich ausmachen – ein erheblicher Kostenfaktor, der bei der Reiseplanung berücksichtigt werden muss.
Saisonale Schwankungen und Trends
Resort Fees unterliegen oft saisonalen Anpassungen. Während der Hochsaison, bei Großveranstaltungen oder an Feiertagen erhöhen viele Hotels ihre Gebühren. In Las Vegas steigen die Fees beispielsweise während der Consumer Electronics Show (CES) oder beim Super Bowl deutlich an. Auch in Strandresorts findest du höhere Gebühren während der Sommermonate oder in den Winterferien.
Rechtliche Entwicklungen und neue Transparenzregeln
Die rechtliche Landschaft rund um Resort Fees befindet sich im Wandel. Ab dem 12. Mai 2025 tritt in den USA eine neue FTC-Regelung in Kraft, die Hotels verpflichtet, den Gesamtpreis inklusive aller Pflichtgebühren bereits bei der ersten Preisanzeige zu nennen. Diese "Junk Fee Prevention Rule" soll das irreführende Drip Pricing beenden und Verbrauchern ermöglichen, Hotelpreise transparent zu vergleichen.
Parallel dazu läuft der "Hotel Fees Transparency Act" durch den US-Kongress, der ähnliche Transparenzanforderungen auf Bundesebene verankern soll. Mehrere Bundesstaaten wie Kalifornien und New York haben bereits eigene Gesetze verabschiedet, die versteckte Gebühren verbieten. Diese Entwicklungen zeigen, dass der politische Druck auf die Hotelindustrie wächst, ihre Preisgestaltung kundenfreundlicher zu gestalten.
Internationale Perspektive und Unterschiede
Während Resort Fees in den USA weit verbreitet sind, ist die Praxis in Europa deutlich seltener. Die EU-Verbraucherschutzrichtlinien verlangen bereits seit Jahren vollständige Preistransparenz. Stattdessen findest du in europäischen Hotels oft Kurtaxen oder Tourismusabgaben, die aber klar als staatliche Gebühren ausgewiesen werden. In Asien und Lateinamerika beginnen einige internationale Hotelketten ebenfalls mit der Einführung von Resort Fees, stoßen aber oft auf rechtliche Hürden.
Strategien zur Vermeidung oder Reduzierung von Resort Fees
Obwohl Resort Fees oft als unvermeidbar dargestellt werden, gibt es verschiedene Strategien, um sie zu umgehen oder zumindest zu reduzieren. Der wichtigste Tipp: Buche direkt beim Hotel und verhandle. Viele Hotels sind bereit, die Gebühr zu erlassen, wenn du höflich nachfragst – besonders bei längeren Aufenthalten oder außerhalb der Hauptsaison.
Treueprogramme bieten oft die beste Möglichkeit, Resort Fees zu vermeiden. Elite-Mitglieder bei Marriott Bonvoy, Hilton Honors oder World of Hyatt erhalten häufig einen Erlass der Gebühr als Statusvorteil. Auch bei Buchungen mit Punkten entfallen die Fees manchmal, wobei dies von Hotel zu Hotel unterschiedlich gehandhabt wird. Geschäftsreisende können oft über Firmenkunden-Raten ohne Resort Fee buchen.
Alternative Unterkünfte und gebührenfreie Hotels
Eine weitere Option ist die gezielte Suche nach Hotels ohne Resort Fee. Besonders Boutique-Hotels, unabhängige Unterkünfte und Budget-Ketten verzichten oft auf diese Gebühr. In Las Vegas bieten Hotels wie das Desert Rose Resort oder das M Resort keine Resort Fees an. Auch Airbnb und andere Ferienwohnungen sind eine Alternative, wobei du hier auf ähnliche Gebühren wie "Reinigungsgebühren" achten solltest.
Unterschiede zu anderen Hotelgebühren
Resort Fees werden oft mit anderen Hotelgebühren verwechselt, unterscheiden sich aber in wichtigen Punkten. Während eine Kurtaxe oder Tourismussteuer von der lokalen Regierung erhoben und an diese weitergeleitet wird, behält das Hotel die Resort Fee vollständig ein. Destination Fees sind ähnlich wie Resort Fees, werden aber typischerweise in Stadthotels erhoben und rechtfertigen sich mit der Lage statt mit Hotelleistungen.
Service Charges und Trinkgeldpauschalen sind weitere Gebühren, die du in Hotels antreffen kannst. Diese sind jedoch meist optional oder beziehen sich auf spezifische Dienstleistungen wie Zimmerservice oder Spa-Behandlungen. Der Hauptunterschied zur Resort Fee: Du kannst diese Gebühren vermeiden, indem du die entsprechenden Services nicht nutzt, während die Resort Fee obligatorisch für alle Gäste ist.
Steuerliche Behandlung und Erstattungen
Ein oft übersehener Aspekt ist die steuerliche Behandlung von Resort Fees. In den meisten US-Bundesstaaten werden auf die Gebühr zusätzlich lokale Steuern erhoben, was den Endbetrag weiter erhöht. Für Geschäftsreisende ist wichtig zu wissen, dass Resort Fees in der Regel als erstattungsfähige Reisekosten gelten. Bei Reiserücktrittsversicherungen ist die Behandlung uneinheitlich – prüfe deine Police, ob Resort Fees im Schadensfall erstattet werden.
Häufig gestellte Fragen zu Resort Fee
Ja, die Resort Fee ist eine Pflichtgebühr, die du unabhängig davon zahlen musst, ob du die inkludierten Leistungen wie Pool oder Fitnesscenter nutzt. Das Hotel erhebt sie pauschal pro Zimmer und Nacht für alle Gäste.
Zu den wenigen Hotels ohne Resort Fee in Las Vegas gehören das Desert Rose Resort, M Resort, Casino Royale und einige Station Casinos-Properties. Die meisten befinden sich allerdings abseits des Strips oder Downtown.
Die durchschnittliche Resort Fee in den USA liegt 2025 bei 35 USD pro Nacht. In Touristenhochburgen wie Las Vegas (40 USD), Hawaii (50 USD) oder Miami Beach (45 USD) sind die Gebühren deutlich höher.
Eine Rückerstattung ist schwierig, aber nicht unmöglich. Bei berechtigten Beschwerden wie nicht funktionierendem WLAN oder geschlossenem Pool kannst du an der Rezeption um teilweisen Erlass bitten. Erfolgreicher bist du oft, wenn du vor der Buchung verhandelst.
Die Resort Fee geht komplett ans Hotel für angebliche Zusatzleistungen. Eine Destination Fee ist ähnlich, wird aber meist in Stadthotels erhoben. Die Kurtaxe hingegen ist eine staatliche Abgabe, die an die lokale Regierung weitergeleitet wird.