
Was ist Jetset? Eine Reise in die Welt der globalen Elite
Der Jetset – eine Welt aus Luxus, Globetrottern und exklusiven Destinationen. Tauche ein in die faszinierende Entstehungsgeschichte und erfahre, was diese internationale Elite heute ausmacht.
Du hast den Begriff "Jetset" sicher schon einmal gehört – in Filmen, Magazinen oder Sozialen Medien. Er steht für Glanz, Glamour und grenzenlose Freiheit. Aber was genau steckt eigentlich hinter diesem faszinierenden Phänomen? In diesem Artikel tauchen wir ein in die schillernde Welt des Jetsets, seine Geschichte, seine Protagonisten und seine heutige Bedeutung. Pack deine imaginäre Designertasche und begleite mich auf einer Reise in die Welt der Superreichen!
Was bedeutet Jetset und woher stammt der Begriff?
Der Jetset bezeichnet eine exklusive internationale Gesellschaftsschicht wohlhabender und modebewusster Menschen, die mittels Flugzeugen zwischen den angesagtesten Orten der Welt reisen, um an exklusiven Events teilzunehmen. Im Gegensatz zur traditionellen High Society sind hier nicht Abstammung oder Herkunft entscheidend, sondern vor allem finanzielle Mittel und der damit verbundene Lebensstil.
Der Begriff entstand 1949 und ersetzte die frühere Bezeichnung "café society". Die Urheberschaft wird Igor Cassini zugeschrieben, einem Reporter für das "New York Journal-American", der unter dem Pseudonym "Cholly Knickerbocker" eine Klatschkolumne schrieb. Die Bezeichnung leitet sich direkt von einem Lebensstil ab, bei dem mit dem Flugzeug (Jet) in schneller Folge zwischen den schönsten Orten der Welt gewechselt wird – daher "Jet Set".
Diese Namensgebung entstand in einer Zeit, als Flugreisen noch ein außergewöhnliches Privileg waren. Stelle dir vor: Was heute für uns eine alltägliche Buchung ist, war damals ein Statement puren Reichtums!
Wie hat sich der Jetset-Lebensstil historisch entwickelt?
Die Geschichte des Jetsets ist eng mit der Entwicklung der kommerziellen Flugzeugtechnologie verbunden. Ein entscheidender Moment: Am 2. Mai 1952 eröffnete die britische Fluggesellschaft BOAC (British Overseas Airways Corporation) den weltweit ersten kommerziellen Linienflugdienst mit Düsenflugzeugen, der De Havilland Comet, und richtete die erste typische "Jetset-Route" zwischen London und New York City ein.
Pan American Airways (Pan Am) folgte mit der Boeing 707, die am 26. Oktober 1958 ihren ersten planmäßigen Flug zwischen New York City und Paris durchführte. Diese neuen, schnelleren Flugverbindungen ermöglichten es wohlhabenden Menschen, in kurzer Zeit zwischen verschiedenen Weltstädten zu pendeln.
In den goldenen Zeiten des Jetsets der 60er und 70er Jahre entwickelte sich ein ganz eigener Lebensstil. Die Reichen und Schönen trafen sich an exotischen Stränden, in mondänen Skiresorts und auf glamourösen Partys. Sie waren die Vorreiter einer globalen Lebensweise, die heute für viele zum Alltag geworden ist – nur eben damals exklusiv und mit unvergleichlichem Luxus verbunden.
"In der Blütezeit des Jetsets war ein Transatlantikflug nicht einfach nur eine Reise, sondern ein soziales Ereignis. Die Elite trug ihre besten Kleider, trank Champagner und genoss den Luxus, während der Rest der Welt nur staunen konnte."
Was unterscheidet den Jetset von der High Society?
Während die traditionelle High Society sich hauptsächlich durch Abstammung, altes Geld und diskrete Machtausübung definiert, zeichnet sich der Jetset durch drei Kernmerkmale aus:
Ökonomisches Kapital: Ein beachtliches Vermögen ist die Grundvoraussetzung. Wer sich einen Privatjet wie eine Gulfstream G650 (mit Betriebskosten von etwa 7.000 € pro Flugstunde) nicht leisten kann, gehört schlichtweg nicht dazu.
Mediale Inszenierung: Anders als die oft diskrete alte Elite suchen Jetset-Mitglieder häufig das Rampenlicht. Jetset-Influencer haben durchschnittlich 12,7 Millionen Follower und kooperieren gezielt mit Luxusmarken.
Transnationale Mobilität: Die Fähigkeit, heute in St. Tropez, morgen in Dubai und übermorgen in New York zu sein, ist essenziell.
Ein bemerkenswerter Unterschied: Während die High Society oft auf Tradition und Diskretion setzt, definiert sich der Jetset auch durch Sichtbarkeit und den demonstrativen Konsum. Es geht nicht nur darum, Geld zu haben – es geht darum, es auf spektakuläre Weise auszugeben und alle Welt daran teilhaben zu lassen.
Welche Reiseziele sind bei Jetset-Mitgliedern besonders beliebt?
Zu den klassischen Zielen des Jetsets zählten bereits früh nicht nur Wirtschaftszentren, sondern vor allem Orte, die für ihre Strände und ihr Partyleben bekannt waren. Die Liste liest sich wie ein Who's Who der exklusivsten Plätze der Welt:
Côte d'Azur: Saint-Tropez und Cannes mit ihren Yachthäfen und Filmfestivals
Italien: Portofino und Capri, wo George Clooney seine Villa als Drehort für Nespresso-Werbungen nutzt
Schweiz: St. Moritz und Gstaad für die Wintermonate
Karibik: Bermuda und Paradise Island für Winter-Escapades
In der modernen Ära kamen Destinationen wie Dubai mit seinen futuristischen Wolkenkratzern, die Malediven mit ihren exklusiven Privatinsel-Resorts und Tulum in Mexiko als hipper Rückzugsort dazu.
Die ultimative Exklusivität bieten jedoch Privatinseln wie Richard Bransons Necker Island, der für rund 42.500 € pro Tag gemietet werden kann. Hier kann der Jetset vollkommen ungestört vom Blitzlichtgewitter der Paparazzi entspannen.
Welche Yachten und Privatjets nutzen Jetsetter?
Der moderne Jetsetter definiert sich natürlich auch über seine Fortbewegungsmittel. Bei Privatjets sind besonders beliebt:
Bombardier Global 7500: Kim Kardashians Wahl mit einem Kerosinverbrauch von 1.900 Litern pro Stunde
Gulfstream G650: Der Favorit vieler Tech-Milliardäre
Umgebaute Boeing 747-8i: Wie sie von der Familie Reimann (JAB Holding) für Reisen zwischen ihren 15 Luxusresorts weltweit genutzt wird
Bei Yachten gibt es für jeden Geschmack etwas:
Eclipse: Im Besitz von Roman Abramowitsch, bietet diese Mega-Yacht eine Disco, zwei Hubschrauberlandeplätze, ein Mini-U-Boot, mehrere Pools und eine Anti-Paparazzi-Technologie
Evrima (Ritz-Carlton Yacht Collection): Mit privaten Terrassen, einem Infinity-Pool, Gourmetrestaurants und einem Spa
Sea Cloud: Eine elegante klassische Segelyacht für Liebhaber traditioneller Eleganz
Royal Clipper: Ein majestätischer Großsegler mit modernem Komfort
Für Performance-Liebhaber unter den Jetsettern gibt es Yachten wie die Sunseeker Hawk 38, die beeindruckende 62 Knoten (115 km/h) erreicht und Luxus mit Rennsporttechnologie vereint.
Welche exklusiven Hotels sind für ihre Gourmet-Küche bekannt?
Der Jetset übernachtet nicht irgendwo – und erwartet selbstverständlich kulinarische Höchstleistungen. Einige der exklusivsten Hotels Europas, die für ihre Gourmet-Küche bekannt sind:
Hotel Adlon Kempinski, Berlin: Das "Lorenz Adlon Esszimmer" glänzt mit zwei Michelin-Sternen und bietet kreative Küche mit Blick auf das Brandenburger Tor
WEISSENHAUS Private Nature Luxury Resort, Deutschland: Das Restaurant "Courtier" unter Küchenchef Christian Scharrer wurde mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet
Hotel Trofana Royal, Ischgl, Österreich: Tirols höchstdekorierter Haubenkoch Martin Sieberer verwöhnt hier Gäste mit innovativen Fine-Dining-Gerichten
Grand Resort Bad Ragaz, Schweiz: Das "IGNIV by Andreas Caminada" besticht durch sein kreatives Sharing-Konzept und wurde mit zwei Sternen ausgezeichnet
Diese Hotels bieten nicht nur exzellentes Essen, sondern oft auch private Dining-Räume für Gäste, die unter sich bleiben möchten.
Wer gehört zum Jetset in Deutschland, Europa und international?
Deutschland: Unternehmer und Medienstars
Die deutsche Jetset-Szene verbindet industrielles Erbe mit modernem Unternehmertum. Prominente Vertreter umfassen:
Familie Reimann (JAB Holding): Nutzen eine umgebaute Boeing 747-8i für Reisen zwischen ihren Luxusresorts
Heidi Klum: Inszeniert ihren Lebensstil via Instagram mit fast 30 Millionen Followern
Bernhard Paul (Circus Roncalli-Gründer): Chartert regelmäßig Luxusyachten für Mittelmeerkreuzfahrten
Charakteristisch für den deutschen Jetset ist die Präsenz bei Events wie der Berlin Fashion Week oder dem Ball des Sports in Frankfurt.
Europäische Jetset-Hochburgen und ihre Protagonisten
Europa bleibt das Epizentrum des traditionellen Jetsets mit folgenden Schwerpunkten:
Schweiz: In St. Moritz treffen sich Oligarchen und Formel-1-Stars während des I.C.E. Concours
Französische Riviera: Saint-Tropez, wo Elon Musk 2024 die 88m-Yacht A+ für 1,7 Mio. €/Woche mietete
Italienische Küsten: Portofino und Capri, wo Lindsay Lohan das Beachclub-Startup LohaRum betreibt
International: Globale Mobilität als Lebensprinzip
Die internationale Jetset-Elite operiert in einem globalen Netzwerk:
Nordamerika: Jeff Bezos chartert die 127m-Yacht Koru mit Begleitschiff
Asien: Mukesh Ambani veranstaltete eine spektakuläre Hochzeit auf der Dilbar-Yacht
Naher Osten: Sheikh Mansour bin Zayed Al Nahyan besitzt einen Airbus A380 mit Gold-Innenausstattung
Ist der Jetset-Lebensstil heute noch zeitgemäß?
Der moderne Jetset steht zunehmend in der Kritik - vor allem aus ökologischer Perspektive. Ein Privatjet-Flug von Paris nach Nizza emittiert etwa 2,6 Tonnen CO₂ – das 11-Fache eines Linienflugs. In Zeiten wachsenden Klimabewusstseins hinterlässt das einen bitteren Beigeschmack.
Als Reaktion darauf entstehen hybride Formen des Jetset-Lifestyles. Unternehmer-Netzwerke wie Jetstream Members bieten Nachhaltigkeitszertifikate als Ausgleich für den ökologischen Fußabdruck an. Gleichzeitig wächst der Markt für "Green Jets" wie die Dassault Falcon 10X mit 15% reduziertem Treibstoffverbrauch.
Auch soziale Aspekte werden zunehmend hinterfragt: 78% der Jetset-Mitglieder nutzen separate Airport-Terminals, um Kontakt mit der Allgemeinheit zu vermeiden – eine bewusste Abschottung, die dem Zeitgeist der Inklusion entgegensteht.
Wie wird man Teil des Jetsets?
Diese Frage treibt viele um – doch die ehrliche Antwort ist: Es ist nicht einfach. Der Zugang zum Jetset erfordert typischerweise:
Erhebliches Vermögen: Ein Mindestvermögen im dreistelligen Millionenbereich wird als Einstiegshürde gesehen
Die richtigen Kontakte: Netzwerke sind entscheidend – man muss die richtigen Leute kennen
Mediale Präsenz: Entweder durch eigene Social-Media-Reichweite oder durch Erwähnung in einschlägigen Publikationen
Zugang zu exklusiven Orten: Mitgliedschaften in Members-only-Clubs wie dem Soho House Berlin (Jahresbeitrag: 3.200 €)
Einen bestimmten Lebensstil: Die Bereitschaft, regelmäßig zu reisen und an den "richtigen" Events teilzunehmen
Das wahre Geheimnis des Jetsets liegt aber vielleicht weniger im Erreichen eines bestimmten Status als in der Mentalität: Es geht um die Fähigkeit, Grenzen zu überschreiten – geografische ebenso wie soziale – und sich in einer globalisierten Welt mühelos zu bewegen.
Fazit: Jetset als fluide Machtstruktur
Der Jetset hat sich seit seinen Anfängen stark gewandelt. Was einst als exklusive Gruppe von Flugreise-Pionieren begann, ist heute eine komplexe soziale Formation, die weniger durch Reisefrequenz als durch die Fähigkeit definiert wird, transnationale Räume mittels ökonomischen Kapitals zu dominieren.
Während in Deutschland eher diskrete Industrieeliten prägend sind, zeigt sich international eine Verschiebung hin zu Tech-Milliardären und Influencern, die traditionelle Eliten durch mediale Präsenz ergänzen. Die Zukunft wird von der Spannung zwischen Exklusivitätsanspruch und gesellschaftlicher Legitimation geprägt sein.
Der wahre Luxus des Jetsets ist vielleicht nicht das Geld oder die Yachten – sondern die ultimative Freiheit, heute hier und morgen dort zu sein, ungebunden von den Beschränkungen, die für den Rest der Welt gelten. Und genau das macht diese Lebensform so faszinierend – und so umstritten.